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Mit 13 Jahren
bekam Holger eine Wandergitarre zu Weihnachten geschenkt.
Nachdem er mir das nach der Weihnachtsmesse erzählt hatte, musste ich
natürlich auch sofort Eine haben.
Zum Glück hatte meine Nachbarin ein älteres Model, das sie nicht mehr
brauchte.
Wir trafen uns am gleichen Tag noch zur ersten gemeinsamen Probe.
Die bestand darin, unsere coolen Klampfen zu vergleichen, die Saiten wahllos
anzuschlagen und hauptsächlich von unserer Musikerkarriere zu träumen.
Schon bald nahmen wir an einem Abend-Gitarrenkurs teil, wo ca. zehn bunt
zusammengewürfelte Schüler die Grundakkorde lernten und Lagerfeuersongs
übten.
Einmal pro Woche fuhren wir mit dem Rad nach Forchheim, um im Schaufenster
des Musikgeschäfts Bartel die E-Gitarren zu bewundern.
Wir konnten unsere Eltern überzeugen, dass wir einen intensiveren
Gitarrenunterricht benötigen,
um diese Traumteile mal spielen zu können.
So ging es dann also wöchentlich zum Meister Adebahr auf Forchheim.
Er erkannte bald unsere Vorliebe für die harte Musik und lernte uns die
Songs unserer Idole wie AC/DC, Scropions, Accept, Iron Maiden, Dio.....
Schnell stellte sich heraus, dass Holger der Sologitarrist sein sollte.
War mir ganz recht, da ich eh keine Lust darauf hatte und nicht täglich 'zig
Stunden übte wie er.
Die Leute die sich um die Band kümmern haben dafür eh keine Zeit ;-)
Ich war wohl damals schon eher der, der sich mehr um das ganze Drumherum
kümmerte,
denn ich wollte ja schließlich, dass wir eines Tages auf einer Bühne
stehen und gemeinsam "abrocken"...
Unsere Freundin Sandra Gügel aus Wimmelbach war schon immer dafür bekannt,
dass sie den ganzen Tag vor sich hin trällert.
Also wurde sie in den Party-Raum unserer Eltern eingeladen, um gemeinsam
unsere Hard Rock Lieblingsstücke zu üben.
Die Texte mussten noch mühsam durch ewiges Anhören und Ruckspulen unserer
Cassetten rausgehört werden.
Ein gebrauchtes Mikrophon hatten wir schnell gekauft und einfach an meinen
ersten Gitarren-Verstärker
("Fender, Sidekick Reverb 20", welchen ich heute noch zum Üben verwende)
angeschlossen.
Für uns klang es super und Eltern und Freunde bestätigten dies (deswegen
sind es ja auch Eltern und Freunde).
Aber eine Band braucht ja mehr Musiker. Ich erinnere mich, dass wir vor der
Gründung von ADRIAN noch eine Session
mit dem damals schon bekannten Schlagzeuger Harald Beckenschneider hatten.
Das hatten wir Sandra zu verdanken, er war wohl scharf auf sie.
Er hatte später noch großen Erfolge, u.a. mit den Moskitos, kam leider nach
einer Aftershowparty tragisch ums Leben.
Auch interessant ist, dass uns der zu dieser Zeit schon berühmte
Ausnahmegitarrist Kalle Reger bei einer Probe zuhörte.
Wir waren extrem aufgeregt, dass er einmal ein Teil von ADRIAN wird, war
damals unvorstellbar.
Ganz wichtig war es natürlich, einen genialen Namen zu finden.
"RIGHTFIGHTERS" war eine meiner ersten Ideen.....
Zum Glück bekam ich die Live-LP "Ready for boarding" von Running Wild
geschenkt. Das Lied Nummer 9 hieß ADRIAN (S.O.S.).
Ein gewöhnlicher Name mit unheimlichem Hintergrund - das war es !!!
http://www.youtube.com/watch?v=gTF6ew0HY_g
Den Schriftzug "malte" ich mit Hilfe meiner Zeichenplatte (Technisch
Zeichnen Hauptschule..). Aufkleber mussten dann schnellstens her.
Mit einer Anzeige im Marktspiegel kamen wir zu dem Basser Nobert Adelfinger
und dem Drummer Stefan Götz.
Der Vater von Stefan ist die regionale Musiker-Legende Heinz Götz. Dürfte
den Älteren unter Euch bestimmt bekannt sein von Orbis bzw. Messanger.
In seinem Proberaum wurde dann auch geprobt und manchmal kam er dazu, um uns
Erlebnisse aus seiner Laufbahn zu erzählen.
Leider zerschlug sich das Ganze bald wieder, Norbert stieg bei "Hunter" ein,
Stefan konzentrierte sich auf die "Götz Family Band" und wir mussten
weitersuchen.
Peter Holzermer hieß mein Ausbildungsmeister bei Siemens. Er war noch unter
30, voll locker drauf und spielte angeblich auch Musik.
Ich fragte ihn also einfach mal, ob er einen Schlagzeuger für uns wisse.
Sein Kumpel "Peter ?" (Nachname weiß ich nicht mehr) aus Erlangen kam schon
bald zur Probe.
Das Witzige kommt jetzt: Durch ihn erfuhr ich, dass Mr. Holzermer Bass
spielt und seine Frau Susi Keyboard.
Sollte ich wirklich meinen Ausbildungsmeister, den ich auf Arbeit natürlich
"siezen" musste, fragen? Was soll's, gedacht getan,
er und Susi sagten zu und die Instrumente waren zum ersten Mal vollständig
besetzt.
Da "Peter ?" aber ein Drummer war, der den Punk liebte, lebte und schnell
die Lust verlor,
kamen wir durch weiteren Empfehlungen auf unserem Gerhard Lang.
Alle waren sich sicher, jetzt geht es los mit ADRIAN.
Hier die Urbesetzung:
Vocals: Sandra Gügel
Lead Guitar: Holger Kaspar
Rhythm Guitar: Matthias Pihl
Drums: Gerhard Lang
Bass: Peter Holzermer
Keyboards: Susanne Holzermer
Unsere ersten beiden Gigs, das Programm von damals, wie wir zu unserem
Michael Hager kamen und vieles mehr, gibt es demnächst hier in der "ADRIAN
History 1990".